In diesem Jahr hat die Oberösterreichische Versicherung AG eine neue Photovoltaikversicherung auf den Markt gebracht. Das vorangegangene Produkt, vertrieben über „die Hanauer“, wurde durch das aktuelle Produkt ersetzt.
Die Versicherung gilt für netzgekoppelte Photovoltaikanlagen, Photovoltaik-Inselanlagen und solarthermische Anlagen mit einer Versicherungssumme von max. 500.000 EUR und einem Anlagenalter von max. 5 Jahren.
Die günstigste Variante der Photovoltaikversicherung ist mit der Standardversion (Superschutz genannt) erhältlich. Sie beinhaltet die Allgefahrendeckung inklusive Ertragsausfallversicherung. Der versicherte Ertragsausfall wird für die Dauer von max. 180 Tagen geleistet. Die Höhe der Ausfallentschädigung beträgt in der Zeit vom 1.10. bis zum 31.03 je kWp und Tag EUR 1,00. In der Zeit vom 01.04. bis 30.09. je kWp und Tag EUR 2,50. Die Karenzzeit (Wartezeit) beläuft sich auf 2 Tage (Leistung ab 3. Tag).
Die üblichen Aufräumkosten, Dekontaminations- und Entsorgungskosten für Erdreich, Bewegungs- und Schutzkosten, Luftfrachtkosten, Bergungskosten, Erd-, Pflaster-, Maurer- und Stemmarbeiten, Schadensuchkosten und Feuerlöschkosten sind mit jeweils EUR 20.000,- auf erstes Risiko mitversichert. Ferner beinhaltet die Standardversion eine Vorsorgeversicherung in Höhe von 50 Prozent der zuletzt dokumentierten Versicherungssumme, maximal jedoch 100.000,00 EUR und eine Absicherung für marktabhängige Preissteigerungen zwischen Schadenstag und Auslieferung bis zur Höhe von 30 % der zuletzt dokumentierten Versicherungssumme. Der Selbstbehalt beträgt, abhängig von der Versicherungssumme, 0,- bis 250,– EUR
Plus Paket
Wer einen etwas besseren Versicherungsschutz wünscht, kann das optionale Plus Paket hinzu wählen. Dieses beinhaltet:
- Erdbeben (25 % der VS, max. 50.000,- EUR)
- Innere Unruhen (25 % der VS, max 50.000,- EUR)
- De- und Remontagekosten infolge eines Gebäudeschadens bis 20.000 EUR (nur bei Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Sturm ab 8 Beaufort, Hagel)
- Daten und Programme bis max. 20.000 EUR
- Technologiefortschritt
- GAP-Deckung
- innere Betriebsschäden an elektronischen Bauteilen bis 1.000 EUR sowie bis 500,00 EUR für den Ertragsverlust
- Ertragsausfall bei Betriebsunterbrechung ab dem zweiten Tag (Selbstbehalt: 1 Tag) und Verlängerung der Haftzeit auf 360 Tage
Gemessen am Versicherungsumfang sind die Versicherungsbeiträge als normal zu bezeichnen, solange es sich um ein Wohnhaus der Bauartklasse 1 u. 2 handelt. Anlagen auf landwirtschaftlichen oder gewerblichen Gebäuden werden mit einem Risikozuschlag von 25 bis 50 % angeboten. Weitere Zuschläge werden bei aufgeständerten Anlagen, Bodenanlagen und Vorschäden erhoben.
Folgendes sollte unbedingt beachtet werden:
- Wechselrichter sind lediglich bis zu einem Alter von 10 Jahren versichert! Somit wird bei älteren Wechselrichtern weder bei Schäden durch äußere Einwirkung, noch bei „Inneren Betriebsschäden“ (Plus Paket) eine Versicherungsleistung erfolgen.
- Ertragsausfallschäden müssen binnen 24 Std. nach Schadeneintritt beim Versicherer angezeigt werden. Später angezeigte Schäden werden erst ab Anzeigedatum anerkannt u. erstattet.
- Im Schadensfall wird der Wert des Altmaterials in Abzug gebracht.
- Es sind Kumulgrenzen für Schäden durch Erdbeben und innere Unruhen vereinbart. Werden durch ein und denselben Versicherungsfall mehrere/eine Vielzahl von versicherten Sachen betroffen und überschreiten die Versicherungsleistungen aus diesen Verträgen insgesamt EUR 15.000.000,- , so gilt dieser Betrag als gemeinsame Höchstversicherungssumme für alle von diesem Versicherungsfall betroffenen versicherten Sachen. Die entsprechend den einzelnen Versicherungsverträgen zu erbringenden Versicherungsleistungen ermäßigen sich im gleichen Verhältnis.
Unsere Meinung: Die Photovoltaikversicherung der Oberösterreichischen Versicherung AG stellt sich im ersten Moment, aufgrund des geringen Beitrages, als recht attraktiv dar – aber auch nur dann, wenn die Photovoltaikanlage genau in das Risikoraster des Versicherers passt. Wie oben beschrieben, hat das KlimaPro Konzept einige Schwachstellen die bei vielen anderen Anbietern nicht vorzufinden sind. Zahlreiche, fast schon gängige Deckungserweiterungen bleiben unberücksichtigt, was vermutlich auf den niedrigen Beitrag zurückzuführen ist. PV-Anlagenbetreiber die einen deutlich umfangreicheren Versicherungsschutz wünschen, werden diesen, gegen einen geringfügigen Mehrbeitrag, bei anderen Anbietern finden.