Durch unsere tägliche Arbeit mit Kunden und Versicherern ist es wichtig, auf aktuelle Zahlen zurückgreifen zu können. Anhand aktueller Marktdaten können Risiken und Gefahren bei Photovoltaikanlagen besser eingeschätzt werden und sie erlauben uns, die zukünftige Entwicklung der Versicherungsbeiträge von Photovoltaikversicherungen besser abschätzen zu können. In erster Linie werden Versicherungsbeiträge bei den jeweiligen Versicherern anhand von Schadenquoten aus dem Vorjahr ermittelt (Lesen Sie auch unseren Artikel „Photovoltaik-Versicherungen: Hohe Schadenquoten in 2011“ ). Erhöht sich die Schadenquote, steigen zwangsläufig auch die Beiträge. Schadenquote hin oder her. Die viel wichtigere Frage ist doch, welche von außen einwirkende Gewalten sind für die verursachten Schäden verantwortlich?
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat nun seinen Naturgefahrenreport 2012 veröffentlicht, in dem zum ersten Mal systematisch die Entwicklung der Sturm-, Hagel- und weiterer Elementarschäden, wie Hochwasser, Starkregen und Erdbeben, statistisch dargestellt wird.
Interessant beim neuen Naturgefahrenreport ist, dass die Auswertungen zum Teil bis in das Jahr 1970 zurückreichen. Ändern sich Anzahl und Intensität der Schäden, hat dies auch unmittelbare Auswirkungen für die Versicherungsbranche. Durch das systematische Erfassen und Bewerten von Schäden, lassen sich frühzeitig Änderungssignale bei den Naturgefahren erkennen.
Wichtigte Ergebnisse aus dem Naturgefahrenreport
Sturm- und Hagelschäden, sowie weitere Elementarschäden
Im Schnitt regulieren die deutschen Versicherer jedes Jahr 1,3 Millionen Sturm- und Hagelschäden in privaten Haushalten. Die Entschädigungssumme liegt bei 1,1 Milliarden Euro im Jahr. Hinzu kommen noch weitere Elementarschäden wie Überschwemmungen, Erdbeben, Lawinen und Schneedruck, mit einem Schadenaufwand von rund 250 Millionen Euro pro Jahr. Wichtig in diesem Zusammenhang ist die Aussage des GDV, dass in den letzten Jahren der Schadenbedarf immer weiter angestiegen ist. Das ist auf zunehmende Wetterextreme zurückzuführen.
Blitz- und Überspannungsschäden – große regionale Unterschiede
Bei Blitz- und Überspannungsschäden gibt es große regionale Unterschiede: Betroffen sind vor allem der Bayerische Wald, das Erzgebirge und Gebiete nahe der niederländischen Grenze. Überspannungsschäden durch Blitz treten häufiger in ländlichen Regionen als in Städten mit sehr verzweigten Leitungsnetzen auf. In Spitzenmonaten werden den Hausratversicherern über 100.000 Schäden gemeldet.
Die genannten Elementarschäden wie Sturm und Hagel sowie Blitz- und Überspannungsschäden, sind sehr häufig auch Ursache für Schäden an Photovoltaikanlagen. Hinzu kommt, dass in Verbindung mit Blitz- und Überspannungsschäden auch die Gefahr eines Brandes an einer PV-Anlage steigt. Wichtig: Betreiber, deren Solaranlagen sich an einem Standort im gelben Bereich der obenstehenden Grafik befinden, dürfen nicht davon ausgehen, dass das Risiko für die Solaranlage gleich Null ist. Im Gegenteil: Für jede PV-Anlage ist das Riskio größer Null. Jede PV-Anlage kann durch Blitz- und Überspannungsschäden in Mitleidenschaft gezogen werden. Eine entsprechende Vorsorge in Form einer Allgefahrenversicherung, ist daher dringend zu empfehlen.
Um eine Photovoltaikanlage vor Schäden durch unkalkulierbare Naturgewalten abzusichern, empfehlen wir den Abschluss einer Photovoltaikversicherung!
Hintergrundwissen: Informationen über den GDV
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. Der Verband umfasst über 470 Mitgliedsunternehmen mit insgesamt 216.000 Beschäftigten. Die Mitgliedsunternehmen haben einen Bestand von über 457 Millionen Versicherungsverträge. Der GDV fragt bei seinen Mitgliedsunternehmen regelmäßig aktuelle Versicherungsdaten ab, auf deren Grundlage wichtige Erkenntnisse gewonnen und den Versicherern zur Verfügung gestellt werden.
Lesen Sie den gesamten „Naturgefahrenreport 2012 – Naturgefahren und versicherte Schäden in Deutschland – eine statistische Übersicht von 1970 bis 2011“ (PDF).