{assign var="title" value="Schadenpotenzial Photovoltaik"} {assign var="description" value="Schadenpotenzial zur Photovoltaikanlage aus Sicht der Versicherung. Risiken aus Sicht der Photovoltaikversicherer"}

Schadenpotenzial zu Solar- und Photovoltaikanlagen. Speziell für den Betrieb von Solarparks und Photovoltaik-Großanlagen.

Photovoltaikanlage

Diebstahlrisiko

In den letzten zwei Jahren sind PV-Module und auch Wechselrichter zu einem begehrten Diebesgut geworden. Die eingetretenen Schäden sind überwiegend an leicht zugänglichen Dach- und Freiflächenanlagen gemeldet worden. PV-Anlagen auf leicht zugänglichen Standorten sollten daher mit gut durchdachten Sicherungskonzepten ausgestattet werden. Bei größeren Anlagen muss eine Risikobesichtigung durch den Versicherer erfolgen, um über erforderliche Sicherungsmaßnahmen zu entscheiden.

Freiflächenanlagen sind durch Stahlgitterzäune von mindestens 2 m Höhe mit Übersteigschutz vor Dieben abzusichern. Möglichst sollten abgelegen aufgestellte Anlagen zusätzlich elektronisch abgesichert werden. Hier kommt eine Videoüberwachung bzw. vom Verband der Sachversicherer anerkannte Alarmanlage mit Aufschaltung an einen Wachdienst mit 24-stündiger Erreichbarkeit in Betracht.

Eine preiswerte - jedoch wirkungsvolle Sicherung - ist das Reißdrahtsystem. Hierbei wird ein dünner Draht durch die Bohrung der PV-Modulrahmen gezogen. Werden PV-Module abgebaut, wird der Draht durchtrennt und es wird ein angeschlossenes Alarmsystem aktiviert. Eine effektive und kostengünstige Diebstahlsicherung für kleinere PV-Anlagen ist das Einschlagen von Edelstahlkugeln in die Schraubenköpfe. Es wird so ein schnelles und geräuschloses Abschrauben der PV-Module verhindert.

Technische Zuverlässigkeit

Obwohl die Photovoltaikanlagen technisch sehr zuverlässig sind, stellen Betriebsschäden durch z. B. Kurzschluss, Überspannung, Material- und Herstellungsfehler eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar. Um dieses Risiko zu reduzieren, sind Wartungsverträge empfehlenswert. Ist der Betreiber aus Kostengründen hierzu nicht bereit, sollte sicher gestellt sein, dass die Anlagen regelmäßig mindestens alle 2 Jahre von einer Fachfirma überprüft werden.

Schäden an Dachhaltekonstruktionen

Durch den schneereichen Winter 2005/2006 sind viele Schäden an den PV-Anlagen aufgetreten. Falsche Montage und statische Überlastung sind überwiegend die Ursache für diese Probleme. Bei den untersuchten Fällen hat sich herausgestellt, dass überwiegend zu schwach ausgelegte Dachhaken zu den Problemen in den Haltekonstruktionen geführt haben.

Marderschäden (Tierverbiss)

Zunehmend sorgen mancherorts Marder und deren Artgenossen für lästige und unter Umständen kostenintensive Reparaturen an außen verlegten Schläuchen und Leitungen. Zum Schutz dieser Anlagen werden am Markt preiswerte und wirkungsvolle Schutzsysteme angeboten. Diese können bei der Erstmontage oder im Bedarfsfall zu einem späteren Zeitpunkt eingebaut werden.

Thermische Solaranlagen

Insgesamt handelt es sich bei den heute eingesetzten Kollektoren um hochwertige und ausgereifte Produkte. Lebenserwartungen von über 25 Jahren sind mittlerweile realistisch. Die heute verwendeten Frostschutzmittel halten den hohen Temperaturanforderungen stand. Durch regelmäßige Wartung der Anlagen können Leckagen im Solarkreislauf frühzeitig erkannt werden. Mindestens alle 2 Jahre sollte die Konzentration des Frostschutzmittels im Primärkreislauf überprüft werden

Blitzschutz

Photovoltaik-Anlage

Ein Blitzschutz ist bei Wohngebäuden, die privat genutzt werden, nicht vorgeschrieben. Besteht bereits eine Blitzschutzanlage, so muss die PV-Anlage in diese integriert werden. Der äußere Blitzschutz soll den direkten Blitzeinschlag vermeiden. Steht kein äußerer Blitzschutz zur Verfügung, so sollte der Solargenerator zur Sicherheit vor Blitzeinflüssen an die Potenzialausgleichsschiene des Gebäudes angeschlossen und geerdet werden. Eine auf dem Dach installierte PV-Anlage erhöht nur dann das Risiko eines Blitzeinschlages, wenn der Solargenerator auf einem Flachdach aufgeständert ist. In diesem Fall sollte man nicht auf einen Blitzschutz verzichten. Der innere Blitzschutz verhindert Schäden durch elektrische oder magnetische Einflüsse. Um vom Blitz induzierte Spannungsimpulse nicht zu vergrößern, ist darauf zu achten, dass die Leitungsschleifen am Generator möglichst klein gehalten werden.

Alle metallischen Konstruktionsteile, wie Montagerahmen und Modulträgergestelle, sollten in den inneren Blitzschutz integriert und geerdet werden, um eine elektrostatische Aufladung zu vermeiden. Es gelten hierfür die DIN VDE 0100, Teil 540. Elektrische Verbindungen und Kontakte sind so auszulegen, dass eine spätere Korrosion vermieden wird. Das Erdungskabel muss einen Querschnitt = 16 mm2 haben und an der Außenfassade direkt zum Erder geführt werden. Beim Blitzschutz sind die DIN VDE 0815 zu beachten. Da die Verbindung zwischen dem Anschlusskasten des Generators und dem Wechselrichter in der Regel lang ist, sollte das Kabel eine Schirmung erhalten, um Blitzeinflüsse vom System fern zu halten. Hier sind Überspannungsableiter im Generatoranschlusskasten und Wechselrichter einzubauen. Bei öffentlichen Gebäuden ist ein äußerer Blitzschutz gesetzlich vorgeschrieben. Vom Verband Deutscher Blitzschutzfirmen e. V. wurde eine Information "Blitzschutz von Photovoltaikanlagen" veröffentlicht.

Thermische Solaranlage

Zum äußeren Blitzschutz gilt das Gleiche wie bei PV-Anlagen. Es sollten aber mindestens alle metallischen Kollektorrahmen und Trägergestelle mit einem Kabelquerschnitt = 16 mm2 mit dem Schutzleiter verbunden werden. Ist eine Blitzschutzanlage vorhanden, sind der Kollektorrahmen, das Trägergestell und das Rohrleitungssystem, sofern es aus Metall besteht, an das Erdungssystem mit einem Kabelquerschnitt = 16 mm2 an die Potenzialausgleichsschiene des Gebäudes anzuschließen. Es gelten die DIN VDE 0100, Teil 540.

Elektromagnetische Aspekte:

Die netzgekoppelten PV-Anlagen werden mit der Errichtung in bestehende elektrische Systeme eingebunden, wodurch wechselseitige Störbeeinflussungen möglich sind. Deshalb muss die elektromagnetische Verträglichkeit optimiert und angepasst sein. Es werden sonst elektrische Störungen und korrosive Schäden auftreten. Voraussetzung für einen störungsarmen Betrieb ist ein geeignetes Netz, z. B. TT oder TN-S, mit elektromagnetisch optimierter Leistungsführung und ein funktionierender Potenzialausgleich. Kritisch sind vor allem galvanisch eingekoppelte Ströme. Diese treten auf bei PEN-Leitern in der Elektroanlage, bei galvanischen Erdschleifen oder durch metallische von außen einlaufende Leitungen (Fernwärme, TV-Kabel, Schirme usw.) und bei falsch aufgelegten Schirmen von Wechselrichterkabel.

Die Wechselrichter der PV-Anlagen beeinflussen auch durch breitbandige Funkstörspannungen und -felder die Umgebung. Bei Netzkopplung dürfen die Steuersignale der EVU nicht gestört werden. Gleichzeitig sind die Wechselrichter den Störungen des Netzes ausgesetzt und sollten daher transiente Schaltvorgänge, Kurzschlussvorgänge und andere Netzstörungen verkraften. Wegen dieser zum Teil extremen Situation treten an den Baugruppen der Wechselrichter häufiger Schäden auf

(Zusammenfassung des Abschlussberichtes der Projektgruppe "Erneuerbare Energien" der Technischen Versicherer im GDV, Stand März 2006)